Innovationsschauplatz 2017 in Berlin, Quelle: Tanja Marotzke/BME

Das Kernthema des „Innovationsschauplatzes E-Vergabe und Digitalisierung der Beschaffung" war die Durchführung elektronischer Vergabeverfahren. Diese ist für die öffentliche Hand ab 18. Oktober 2018 verpflichtend.

Grund dafür ist eine Vorgabe des Europäischen Gesetzgebers, die in nationales Recht umgesetzt werden muss. Darin wird unter anderem festgelegt, dass das Vergabeverfahren für öffentliche Auftraggeber künftig lückenlos digital abgewickelt werden soll.

Wie weit die Vergabestellen in Deutschland bei der Umstellung sind und was dabei zu beachten ist, diskutierten die rund 180 Teilnehmer im Rahmen der KOINNO-Veranstaltung „Innovationsschauplatz E-Vergabe und Digitalisierung der Beschaffung“  am 27. September 2017 im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Berlin. Im Fokus standen dabei die folgenden Fragen:

  • Was heißt Digitalisierung in der Beschaffung genau?

  • Wie können Medienbrüche vermieden werden?

  • Wer definiert die Prozesse und setzt sie strukturell um?

  • Wie ist die Kommunikation strukturiert und wer moderiert den Austausch?

Die Teilnehmer erhielten in Vorträgen wertvolle Tipps zur Umsetzung der E-Vergabe im eigenen Haus und in interaktiven Workshops die Möglichkeit zum direkten Austausch mit Kollegen, die sich mit dem Thema E-Vergabe bereits erfolgreich auseinandergesetzt haben. 

Thematisiert wurden auch die Probleme, mit denen sich die Akteure bei der Umstellung auf elektronische Prozesse im eigenen Haus auseinander setzen müssen, unter anderem Qualifizierung der Mitarbeiter, Schaffung einer entsprechenden Infrastruktur oder schlicht Personalmangel.

Im Hinblick auf die Bieter ist problematisch, dass es keine einheitliche elektronische Lösung gibt und viele Plattformen mit unterschiedlichen Anforderungen nebeneinander existieren. Dadurch werden Unternehmen von der Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen abgeschreckt.

Da die Umstellung auf elektronische Vergabeprozesse aber nicht aufzuhalten ist, waren sich die Referenten in ihrem Fazit einig: die Vergabestellen sollten sich nicht von Schwierigkeiten auf dem Weg zur E-Vergabe hemmen lassen sondern ihre Projekte angehen und „einfach machen!“ 

Das Programm des Innovationsschauplatzes 2017

Zum Herunterladen als PDF

Präsentationen

"Die Zukunft des öffentlichen Einkaufs" von Susanne Kurz

"Stand des Vergaberechts aus Sicht des BMWi" von Dr. Thomas Solbach

„E-Vergabe und Digitalisierung der Beschaffung“ von Carsten Klipstein

„EU‐Fördergelder zur Beschaffung innovativer Digitalisierungslösungen akquirieren“ von Doris Scheffler

"Elektronische Auktionen als Vergabeverfahren für öffentliche Auftraggeber und Sektorenauftraggeber" von Bernhard Soltmann

 

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